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Taekwondo Defense erstmals in Leipzig

Am 29. April durften die ersten Leipziger Taekwondo Defense kennenlernen. In den Räumen der Volkshochschule fand ein Workshop mit vier Unterrichtseinheiten statt. Diese vier Einheiten wurden mit verschiedenen Themen gespickt und neben den Defense-Inhalten wurden weitere Themen beleuchtet. Begrüßen durfte der Instruktor Sebastian Harbach teils Teilnehmer mit Vorkenntnissen aus dem Taekwondo und aus dem traditionellen Tong Il Moo Do. Da durfte für die Vertreter ihrer Art ein „Charyot, Kyong-Ye“ nicht fehlen. Folgend wurde die Mehrzahl mit einem freundlichen „Guten Tag“ begrüßt.


Der erste Teil gestaltete sich relativ theoretisch und begann mit einem kleinen Lockerungsspiel. So erhielten die Teilnehmer untereinander die Gelegenheit sich namentlich bekannt zu machen. Es folgten allgemeine Erklärungen zu Taekwondo Defense und den Unterschieden zum allgemein bekannten Taekwondo. Weiter ging es mit dem Thema Recht. Speziell wurden hier unter anderem Notwehr, unterlassene Hilfeleistung und das sogenannte Jedermannsrecht thematisiert. Kleinere Praxisanteile in der ersten Einheit verdeutlichten den Teilnehmern, wie man sich beispielsweise mit Rucksack oder Handtasche vor Angriffen schützt, wie man seine Stimme gegenüber Angreifern einsetzt oder wie man eine schützende Position einnimmt.


Passende Lösungen individuell erarbeitet


Im zweiten Part durften die Teilnehmer sich etwas mehr bewegen und ausprobieren. Der Dozent demonstrierte den Teilnehmern zwei verschiedene Abwehr- und Konteraktionen bei Schlagangriffen. Diese wurden geübt und die Teilnehmer durften herausfinden, welche Art für jeden individuell besser geeignet ist. Ein Kick durfte natürlich nicht fehlen. Sebastian Harbach zeigten den Teilnehmern ein Stoppkick, ähnlich dem typischen Mirochagi, der auf Höhe des Oberschenkels trainiert wurde. In den Wiederholungen der Übungen tauchten verschiedene Dynamiken und Fragen auf. Doch keine Frage blieb unbeantwortet und für jeden Schüler wurden Lösungen passend erarbeitet. Zum Ende der zweiten Einheit demonstrierte der Dozent gemeinsam mit seiner Assistenz wie die gelernten Techniken in Kombination erweitert werden. So erhielten die Teilnehmer einen guten Einblick, wie die Reise aussehen kann, sollten sie länger am Ball bleiben und sich weiterhin für Taekwondo Defense interessieren.


Auch der dritte Teil wurde recht praktisch gehalten. Typisch aufgebaut fing die Einheit mit dem Thema „Nicht anfassen lassen“ an, gefolgt von Situationen in denen Personen übergriffig an Handgelenk, Revers oder Hals gepackt werden. Teils mit Erstaunen stellten die Teilnehmer fest, welche Möglichkeiten sich ihnen als Verteidiger bieten und mit welchen einfachen Mitteln man aus solchen Situationen kommt. Ebenso wurde die Verhältnismäßigkeit thematisiert. Da hier in der Konteraktion verschiedene Reaktionen gezeigt wurden, stellten einige Schüler erfreut fest, dass ein leichter Befreiungshebel gut geeignet sein kann, um sich aus einer solchen Situation zu befreien, ohne dabei die eigenen Schlaghemmungen überwinden zu müssen. Hier brachte sich eine Teilnehmerin ein und erklärte, dass sie nun einmal so erzogen wurde niemanden ins Gesicht zu schlagen und die Befreiungstechniken gut für sie passen. Würgen war der Abschluss des dritten Parts. Das Hauptaugenmerk lag hier auf einer einfache Technik, bei welcher der Angreifer in Disbalance gebracht und mit beiden Handballen gleichzeitig im Gesicht getroffen wird. Abweichende Techniken bei starker Ungleichheit der physischen Eigenschaften zwischen Verteidiger und Angreifer wurden ebenso thematisiert und durften dazu anregen, sich für weitere Möglichkeiten der Verteidigung zu interessieren.


Verteidigung mit Alltagsgegenständen


Im letzten Abschnitt hatte das Messer den Hauptpart. Besonderer Augenmerk wurde immer wieder darauf gelenkt, dass der Verteidiger als erste Option immer die Flucht in Betracht ziehen soll und gezeigte Techniken nur für den Fall einer unmöglichen Flucht in Frage kommen. Eine Option ohne Hilfsmittel wurde durch die Teilnehmer nicht geübt. Anfänglich verteidigten sich die Teilnehmer mit Schwimmnudeln (Schlagstöcken) gegen Waffenangriffe. Der Dozent stellte allerdings die Frage in den Raum, wer im Alltag schon einen Schlag- oder Mehrzweckrettungsstock mit sich führt. Selbstverständlich meldete sich kein Teilnehmer. Ein Aha-Effekt wurde ausgelöst nachdem der anwesenden Franziska ein Rucksack in die Hände gedrückt wurde und sie sich mit den gleichen Techniken wie mit der Schwimmnudel zur Wehr setzte. Ihr wurde der Rucksack wieder weggenommen und eine Trinkflasche als Hilfsmittel an die Hand gegeben. Auch damit konnte sie eine erfolgreiche Abwehr zeigen. Natürlich gibt es im Alltag geeignetere Gegenstände als Schwimmnudeln, um sich bei Waffenangriffen im Notfall zu schützen, erklärte Dozent Basti mit einem Augenzwinkern. 

Zum Ende der Einheit wurden Schnittverletzungen thematisiert. Denn es kann es auch passieren, dass man auf eine Person mit größeren Schnittwunden trifft oder man zu einem Unfall mit hohen Blutverlust kommt. So bekamen die Teilnehmer die Gelegenheit, sich mit einen Tourniquet auseinanderzusetzen. Auch hier wurde die Frage in den Raum gestellt, wer ein solches Equipment in seinem Erste-Hilfe-Kasten versteckt hält. Keine Handhebung wurde registriert. Doch auf die Frage, ob ein Dreieckstuch und Stift im Fahrzeug vorhanden sind, kam es schon zu mehreren Meldungen. Dozent und Teilnehmer stellten gemeinsam fest, dass auch daraus ein Tourniquet hergestellt werden kann. Zum Ende des Workshops fiel auf, dass die Zeit für alle Anwesenden rasend schnell vergangen war.


Im Anschluss des Workshops war das Feedback durchaus positiv. So sprach ehemalige Vollzugsbedienstete Franziska, sie sei überrascht gewesen, dass sie neue Techniken lernen konnte und diese teils einfach umsetzbar und kognitiv gut zu behalten sind. Teilnehmerin Conny teilte mit: „Wir hätten gern noch weiter mit euch gesportelt. Meiner Mutter hat’s auch sehr gut gefallen!“


Der Kurs wurde durch Sebastian Harbach, mit Assistenz seiner Ehefrau, Nhung Harbach gehalten.

Taekwondo Defense in Baindt

„Wir trainieren beim Taekwondo Baindt e.V. seit über 30 Jahren erfolgreich Kinder und Erwachsene aller Altersgruppen in den unterschiedlichsten Disziplinen“, erklärt Alfred Manthei und ergänzt. „Da unser Verein Mitglied in der Taekwondo Union Baden-Württemberg (TUBW) ist und somit auch bei der Deutsche Taekwondo Union (DTU) und dem entsprechenden Weltverband (WT), sind unsere Graduierungen weltweit anerkannt und können bei allen offiziellen Taekwondo-Vereinen weiter geführt werden.“ 

Zahlreiche Taekwondoka von Taekwondo Baindt haben schon erfolgreich an nationalen und internationalen Wettkämpfen teilgenommen. Aber auch Teamgeist und Kameradschaft sind ein wichtiger Bestandteil des Vereins und werden durch weitere Sportaktivitäten und gemeinsame Grillfeste zusätzlich gefestigt.

Seit 2022 hat Taekwondo Baindt als neues Angebot Taekwondo Defense im Programm. Alfred Manthei und Trainer Frank Bania haben bei Großmeister Kim Eunseob nach langen Wochen und Monaten des Trainings jeweils die Prüfung zum 2. DAN in Taekwondo Defense (TKDD) absolviert. „Für unseren Verein ist das neue Angebot eine willkommene Bereicherung“, so der erste Vorstand. 

Alfred und Frank wurden auch schon von anderen Vereinen in der Region eingeladen, um dort vor Ort einen TKDD-Lehrgang durchzuführen. Diese Einladungen haben die beiden begeistert angenommen. Es fanden sich bei jeder Veranstaltung 30 bis 40 Sportler ein, was für Alfred und Frank eine große Herausforderung darstellte. Sie begannen mit den Basisübungen – Blöcke sowie Schläge – und festigten diese Techniken dann durch weitere Drills. Später wurde anschaulich die Verteidigung mit Stock und Messer eingeübt. Aufgelockert wurde das Training durch spielerische angewandte Selbstverteidigung.

Die Teilnehmer waren nach gut zwei Stunden begeistert und sind mit neuen Eindrücken in ihre Vereine zurückgekehrt. Jedem Taekwondo-Sportler wurde bewusst, wie effektiv TKDD in der Selbstverteidigung ist. Es lässt sich leicht erlernen, es werden realistische und unkomplizierte Techniken angewandt und es ist für den Kampfsportbegeisterten mit oder ohne Vorkenntnisse geeignet.

Defense Tulln: Erste Gürtelprüfung in Österreich

Derzeit ist der Defense Tulln, geleitet von Taekwondo Großmeister Dietmar Brandl, 7. Dan, der einzige Verein in Österreich, der diese Kampfkunst anbieten kann. Im Herbst 2022 haben die ersten Interessenten mit dem Training begonnen. Aus diesem Teilnehmerpool hat sich schnell eine regelmäßig trainierende Gruppe gebildet. Das Teilnehmerfeld reichte vom Neuling ohne jede Kampfkunsterfahrung bis hin zum Dan-Träger.

Die ersten fünf Mitglieder aus der Gruppe durften im Frühjahr 2023 zur Prüfung antreten. Somit wurde mit der ersten Graduierungsprüfung ein weiterer Meilenstein für diese Kampfkunst in Österreich gesetzt. „Die Faszination ist die unmittelbare Anwendbarkeit. Es gib keine Schnörkel oder großartige Ausholbewegungen. Kurz und direkt ist die Devise. Egal ob es darum geht einem Angriff auszuweichen, diesen zu blocken, oder zu kontern“, bemerkt Kevin Bruckner, der bereits seit fünf Jahren Taekwondo betreibt. 

Es kann sich sehen lassen, das Programm, das die Probanden für die Prüfung auf den 9. Kup zu absolvieren haben: Zehn Basisschläge, vier Blockvarianten, fünf Kicks sowie darauf aufbauende Kombinationen von Block- und Angriffsbewegungen. Hinzu kommt noch die komplette Fall- und Rollschule. Da kommt man schon ordentlich ins Schwitzen. Insbesondere da auch hier bereits möglichst oft mit dem Partner gearbeitet wird.

Zusätzlich zu den Trainingseinheiten ist nun auch eine erste Seminar-Reihe gestartet.

Einmal im Monat können hier sowohl Neulinge als auch kampfsporterfahrene Interessenten in einem zweistündigen Seminar die Arbeitsweise von Taekwondo Defense kennen lernen.

Zum ersten Seminar waren sogar Teilnehmer aus der Steiermark und aus dem Westen Niederösterreichs angereist.

Premiere: TKDD Kup-Prüfung am zweiten norddeutschen TKDD-Standort

In Neustadt am Rübenberge fand im November 2022 die erste TKDD Kup-Prüfung statt. Alexander Kasanzev (4.Dan Kukkiwon), leitender Trainer bei Taekwondo Desant hatte im April 2022 beim zweiten Taekwondo Defense (TKDD)-Lizenzseminar in Deutschland den 1. Dan TKDD und die Instruktor- und Prüferlizenz erworben und im November den 2. Dan TKDD nachgelegt. Seit Ende April 2022 ist TKD Desant offizieller Standort, an dem Taekwondo Defense unterrichtet wird. Seither haben Trainer und Schüler gemeinsam intensiv an den neuen Fertigkeiten gearbeitet und sich auf die Prüfung vorbereitet. Nicht nur für die Schüler, auch für die Prüfer Alexander Kasanzev und Andreas Thiel (4. Dan TKD DTU, 2.Dan TKDD) war dieser Abend eine Premiere.  Geprüft wurden neben den Handtechniken (Abwehr- und Angriffstechniken) auch die Tritt- und Fallschule.

Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die korrekte Ausführung der Grundtechniken und die für das TKDD unerlässliche „Twist“- Bewegung des Körpers gelegt. 

Alle Prüflinge konnten überzeugende Leistungen erbringen und erhielten so am Ende stolz ihre Urkunde zum 9. Kup TKDD. Die Prüfer zeigten sich sehr zufrieden mit den Leistungen und mit der Tatsache, dass ein weiterer Schritt, TKDD in Deutschland zu etablieren, getan ist. „Wir machen hier im Moment noch Pionierarbeit. In ein paar Jahren werden weitaus mehr Schüler hier zu einer Prüfung antreten und für die heutigen Prüflinge wird es mit den nächsten Gürtelgraden vorangehen. Gemeinsam diesen Weg zu machen, darauf freuen wir uns sehr!“. Mit diesen motivierenden Worten beschloss Prüfer Andreas Thiel den erfolgreichen Prüfungsabend.

Michael Bußmann legt Prüfung zum 2. Dan TKDD in Korea ab

Am 14. Juni legte unser technischer Direktor Michael Bußmann die Prüfung zum 2. Dan TKDD bei Präsident Kim Eunseob in Seoul ab. 

Michael war insgesamt nur 3 Tage in der koreanischen Hauptstadt - und diese Zeit hat er gut genutzt! Neben der Prüfung zum 8. Dan Taekwondo beim World Taekwondo Headquarters Kukkiwon und Privatstunden bei Trainerlegende Ik-Pil Kang standen zehn Intensive Stunden mit Präsident Kim Eunseob auf dem Programm: „Wir haben uns zwei Stunden lang unterhalten und Meister Kim hat noch einmal betont, dass er sehr zufrieden ist, dass Taekwondo Defense nun auch in Europa Fuß fasst. Danach ging es zum Essen und um etwa 18:30 Uhr hieß es umziehen und warm machen“, berichtet Michael Bußmann. Gemeinsam mit einem Taekwondo Defense Trainer und einem Schüler als Sparringspartner wurden alle Techniken für den ersten und zweiten Dan durchgearbeitet. „Zum Glück hatte ich das Programm für den 2. Dan bereits in Deutschland mit meinem Vereinskollegen Josef Loderer gründlich einstudiert. Das Durchexerzieren war trotzdem hart, mit vielen Erklärungen und Wiederholungen. Meister Kim möchte, dass man alle versteht und er hat selbst ein unglaubliches Repertoire an Techniken“, meint Michael Bußmann. Um Mitternacht passte dann alles und Kim Eunseob gab das Schluss-Signal. Danach folgte ein etwa 30-minütiges Fotoshooting und zum Schluss die gute Nachricht, dass Michael seine Prüfung zum 2. Dan bestanden hatte. 

 Wir gratulieren herzlich!!

Erste Taekwondo Defense Kupprüfung in Europa beim TuS Esingen

Nachdem TKDD beim TuS Esingen seit Januar 2022 angeboten wird, stellten sich im Juni 2022 die ersten vier Sportlerinnen und Sportler der Herausforderung ihrer ersten TKDD-Prüfung, um ihre neu erlernten Fähigkeiten zu beweisen. Historisch war diese Prüfung auch in der Hinsicht, dass diese die erste TKDD-Schülergradprüfung in ganz Europa war. Insgesamt zeigten alle Prüflinge eine überzeugende Leistung. So war am Ende der Prüfung die Freude groß, die erste TKDD-Prüfung zum 9. Kup bestanden zu haben.

Der TuS Esingen ist einer der ersten TKDD-Standorte in Europa und der einzige im hohen Norden, an dem TKDD offiziell unterrichtet wird.

Professor Dr. Frank Steffen, der die TKDD-Abteilung leitet, ist einer von nur vier Trägern des 2. Dan TKDD außerhalb Koreas. Er besitzt außerdem den 4. Dan DTU und Kukkiwon.

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